Wir haben die Parteien mit den höchsten Chancen auf einen Einzug in den nächsten bayrischen Landtag um eine Antwort auf 16 Fragen gebeten, die wir als DGJ für das deutsche Wissenschaftssystem und insbesondere für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als wichtig erachten. Darunter fallen Fragen zum Wissenschaftsstandort Bayern, zur Gestaltung nachhaltiger Karrierewege, zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zu Studienbedingungen, zur Finanzierung der Universitäten und der Forschungsförderung.
Die Antworten der Parteien wurden unverändert übernommen. Die Sortierung wurde entsprechend der Reihenfolge auf den Wahlzetteln vorgenommen.
Am 05.10.2018 lagen noch keine Antworten von der CSU vor. Diese werden nachträglich eingestellt, sollten sie noch eingehen.
Wissenschaftsstandort Bayern
1. Wie beurteilen Sie die Leistungsfähigkeit und Attraktivität des Wissenschaftsstandorts Bayern im innerdeutschen und internationalen Vergleich?
CSU
Bislang noch keine Antwort.
SPD
Wissenschaftliche Bildung und die Qualität der Forschung unserer Hochschulen sind Motoren der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung unseres Landes. Nur mit hervorragenden Ausbildungsbedingungen für alle Studierenden sind an unseren Hochschulen wissenschaftliche Spitzenleistungen möglich. Bayern ist ein attraktiver Wissenschaftsstandort, sowohl für Studierende wie für die Akteure der Forschung. Die bayerischen Hochschulen haben in den vergangenen Jahren enorme Herausforderungen gemeistert. Mit der Umsetzung der Bologna-Reform, den wachsenden Studierendenzahlen, der Internationalisierung und Digitalisierung seien nur einige zentrale Themen genannt.Die CSU-Regierung hat die Hochschulen bei diesen Aufgaben weitgehend allein gelassen. Die finanzielle Förderung stand in keinem Verhältnis zu den notwendigen Umstrukturierungen und Ausbaumaßnahmen. So liegt Bayern bis heute bei der Finanzierung ihrer Hochschulen bundesweit gerade im Mittelfeld.
Die bayerischen Universitäten sind bedeutende Zukunftsfaktoren für den bayerischen Staat. Sie sichern hoch qualifizierte Arbeitsplätze und werden nur mit langfristig garantierten verbesserten Mittelzuweisungen ihre Aufgaben bewältigen können. Das bayerische Hochschulsystem ist seit Jahrzehnten chronisch unterfinanziert, so dass es schon heute nicht mehr den tatsächlichen Bedarf von Wirtschaft und Gesellschaft an wissenschaftlich ausgebildeten Menschen decken kann. Damit bleibt auch ein hohes Forschungspotenzial ungenutzt. Was Bayern braucht, ist mehr Geld für Bildung und Wissenschaft.
Inzwischen kommt jeder vierte Euro für die Universitäten und Hochschulen aus Drittmitteln. Dabei handelt es sich vermehrt um Gelder von Unternehmen oder Verbänden. Wir werden den finanziellen Druck, der zur Verwendung von Drittmitteln führt, reduzieren und Voraussetzungen für mehr Transparenz in der Wissenschaft schaffen. Landtag und Hochschulen sollen gemeinsame Regelungen zur Annahme und Anwendung von Drittmitteln erarbeiten. Forschungsziele sollen offengelegt, die Finanzierung der Projekte und die Verwertung ihrer Ergebnisse transparent gestaltet werden. Transparenz ist für die Unabhängigkeit von Lehre und Forschung an den staatlichen Hochschulen des Freistaates unverzichtbar.
FREIE WÄHLER
Bayerns Hochschullandschaft ist aus Sicht der FREIEN WÄHLER ein Garant für die Spitzenstellung im nationalen und internationalen Wettbewerb. Die bayerischen Hochschulen als Orte herausragender Forschung und Innovation sind jedoch nicht nur als ökonomischer Faktor für Bayern und die Regionen bedeutsam, sondern werden allmählich zu Orten lebenslangen Lernens, weshalb ihnen zunehmend gesamtgesellschaftliche Relevanz zukommt. Gleichzeitig haben die bayerischen Hochschulen in den zurückliegenden Jahren rasante und gravierende Veränderungen erfahren. Neben der Exzellenzinitiative sind hier insbesondere die stetig steigenden Studierendenzahlen sowie die Bologna-Reform zu nennen. Diese Umbrüche fordern vonseiten der Politik insbesondere auch die Entwicklung einer umfassenden Zukunftsperspektive auf die bayerische Hochschullandschaft, um die Leistungsfähigkeit und Attraktivität des bayerischen Wissenschaftsstandorts sowohl im innerdeutschen als auch internationalen Vergleich nachhaltig zu sichern.
GRÜNE
Bayern ist als Hochschul- und Forschungsstandort beliebt. Das zeigt die große Zahl von Studierwilligen nicht nur aus dem Bundesgebiet, sondern der ganzen Welt, die sich für ein Studium in Bayern entscheiden. Zwei der neun bayerischen Landesuniversitäten konnten auch in der dritten Runde der Exzellenzinitiative ihren Titel als „Eliteuniversität“ behaupten, sechs weitere sind über Exzellenzcluster oder Graduiertenschulen in die Exzellenzinitiative eingebunden. Bayern beheimatet auch neben dem Hauptsitz der Max-Planck-Gesellschaft in München zahlreiche Institute und Forschungszentren.
Der Wissenschaftsstandort Bayern floriert, dafür sprechen die Zahlen. Doch unter der Oberfläche stehen Hochschul- und Forschungspolitik im Freistaat unter der CSU-Regierung nicht so gut da, wie sie es eigentlich könnte.
Die derzeitige Stärke Bayerns als Forschungs- und Technologiestandort beruht insbesondere auf den Investitionen der Unternehmen, während der staatliche Anteil an den FuE-Aufwendungen im bundesweiten Vergleich (aber auch im internationalen Vergleich zu anderen Spitzenstandorten) relativ niedrig ist. So belief sich im Jahr 2014 der Anteil der FuE-Ausgaben der privaten Wirtschaft an den gesamten FuE-Ausgaben in Bayern auf 77,3 %. Der Anteil der FuE-Aufwendungen am BIP in Bayern liegt im Hochschulbereich (0,44 %) wie auch bei den außeruniversitären Forschungseinrichtungen (0,3 %) unter dem Bundesdurchschnitt.
Der schleichende Rückzug des Freistaats aus der Finanzierung von Forschung und Lehre verstärkt zudem den fatalen Trend zu prekären Beschäftigungsverhältnissen an Bayerns Hochschulen. Das bayerische Hochschulsystem bietet dem wissenschaftlichen Nachwuchs kaum verlässliche Perspektiven, bei gleichzeitig hohen Lebenskosten.
Ohne massive Ausweitung der Mittel lässt sich der Spagat zwischen Exzellenz und Ausweitung in die Fläche jedoch nicht dauerhaft meistern. Aber ein Gesamtkonzept, wie wissenschaftliche Einrichtungen und akademische Ausbildungsmöglichkeiten den gesamten Freistaat abdecken können ohne zersplitterte Hochschulstandorte auf weiter Flur zu schaffen, fehlt der CSU-Staatsregierung. Gleichzeitig wird der Unterhalt der bestehenden Einrichtungen sträflich vernachlässigt: Allein bei so genannten „großen Baumaßnahmen“ an staatlichen Hochschulen und Universitäten herrscht ein enormer Sanierungsstau von derzeit rund fünf Milliarden Euro.
FDP
Wir Freie Demokraten beurteilen die Leistungsfähigkeit und Attraktivität des Wissenschaftsstandorts Bayern im Hinblick auf bayerische Hochschulen und Universitäten im innerdeutschen Vergleich als sehr gut. Im internationalen Vergleich hingegen sehen wir zur Steigerung der Konkurrenzfähigkeit noch Förderungs- und Handlungsbedarf. Wir setzen uns deshalb für eine Stärkung der Forschung an bayerischen Universitäten und ein intensiveres Zusammenspiel von Forschung und Lehre ein. Die Einheit von Forschung und Lehre, auf einem in beiden Bereichen sehr hohen Qualitätsniveau sollte Standard am Wissenschaftsstandort Bayern werden. Bayerische außeruniversitäre Forschungseinrichtungen (Max-Planck- und Fraunhofer-Gesellschaft, Helmholtz- und Leibniz-Gemeinschaft, sowie Wissenschaftliche Akademien) sind unserer Ansicht nach sowohl innerdeutsch, als auch international gesehen, sehr gut aufgestellt.
DIE LINKE
Die Attraktivität und Leistungsfähigkeit des Wissenschaftsstandorts Bayern wird von der LINKEN daran gemessen, welche die menschlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse umfassende Möglichkeiten ein Studium, eine Promotion und eine Habilitation bieten. Der LINKEN geht es nicht um – mit ökonomischen Kriterien zu messenden – Standortwettbewerb, sondern um eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Expert*innen, um ein gerechtes, lebenswertes und für die Mehrheit der Menschen zufriedenstellendes Leben zu ermöglichen. Kooperation und Dialog mit den Menschen, welche in allen Wissenschaften Thema bzw. von deren Umsetzung betroffen sind (von Mechatronik bis Altgriechisch), ist uns dabei wichtiger, als auf einer Ranking-Skala den ersten Platz einzunehmen. Studium generale und Austausch mit gesellschaftlich relevanten Gruppen sind für uns Kriterien von Attraktivität; Befähigung von Student*innen zu kritischer Analyse, Widerspruchsgeist und Befreiungshandeln sind aus unserer Sicht Indizien für eine leistungsfähige Hochschullandschaft.
AfD
Bayern ist als Wissenschaftsstandort im nationalen und internationalen Vergleich im absoluten Spitzenfeld. Neben den Standorten München und Nürnberg/Erlangen könnte man noch weitere Standorte fördern, um in dieses Feld aufzuschließen.
2. Welche Initiativen sehen Sie vor, um die Leistungsfähigkeit und Attraktivität zu steigern?
CSU
Bislang noch keine Antwort.
SPD
Wir werden die Planbarkeit der Hochschulfinanzen erhöhen, indem wir die verlässliche Grundfinanzierung gegenüber den sonstigen Finanzierungsanteilen stärken werden. Über alle Hochschulen hinweg gibt es Finanzierungsprobleme bei der Bereitstellung einer technischen Infrastruktur und der personellen Ausstattung zur Erstellung digitaler Lehr-und Lernangebote. Mehr Sachmittel, Personal, die Finanzierung der Digitalisierung und eine Verbesserung der Situation der Hochschulbibliotheken sind dringend notwendig. Den Sanierungsstau im Hochschulbereich, der inzwischen über fünf Milliarden Euro beträgt, werden wir schrittweise beheben.
Neben der Unterfinanzierung des Wissenschaftsbetriebes setzt sich die SPD für eine Reform der vernachlässigten demokratischen Strukturen und der antiquierten Abhängigkeit von der zentralstaatlichen Ministerialbürokratie ein. Gerade sie verhindert einen effizienten Ressourceneinsatz, autonome Selbstverwaltung in gesellschaftlicher Verantwortung, Transparenz und Durchlässigkeit.
Von besonderer Bedeutung sind eine Stärkung der inneren Demokratie und der Gleichberechtigung an Hochschulen sowie der Ausbau der Autonomie der Bildungseinrichtungen. Professor*innen, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, nichtwissenschaftliche Mitarbeiter*innen und Studierende sollen viertelparitätisch in allen Gremien der Hochschulen repräsentiert sein. Wir werden eine Studierendenvertretung mit Satzungs- und Finanzhoheit sowie mit politischem Mandat, die verfasste Studierendenschaft, wiedereinführen. Wir werden zudem eine bayernweite, von allen Studierenden gewählte Vertretung einführen, die Rede-und Antragsrecht in den für die Hochschulen zuständigen Landtagsausschüssen erhält.
Die Arbeitsbedingungen der Wissenschaftler*innen müssen verbessert werden. Ziel ist es, verlässliche Karrierewege in der Wissenschaft zu schaffen. Hoch qualifizierte Wissenschaftlerinnen gehen dem Wissenschaftsbetrieb durch mangelnde Frauenförderung verloren. Wir werden Verbindlichkeit und Nachhaltigkeit gleichstellungspolitischer Maßnahmen umsetzen und eine Quotenregelung einführen. Beschäftigungsbedingungen und Karrieremodelle müssen stärker als bisher auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ausgerichtet werden.
Wir bekennen uns klar zur Grundlagenforschung an den Hochschulen. Gleichzeitig streben wir eine engere Kooperation außeruniversitärer und universitärer Forschung an, ohne die institutionelle Selbstständigkeit der außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Frage zustellen.
Angewandte Forschung spielt an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften eine zunehmende Rolle. Das Funktions- und Anforderungsspektrum der praxisorientierten Hochschulen hat sich erheblich erweitert. Wir setzen uns dafür ein, dass die Forschungsförderung des Bundes und des Landes verstärkt und das wissenschaftliche Personal an den Hochschulen ausgebaut wird.
Bayerns Hochschulen müssen allen Studierenden, unabhängig von der sozialen Herkunft und der wirtschaftlichen Lage der Eltern offen stehen. Mit einem bayerischen Hochschulsozialpakt werden wir die sozialen Rahmenbedingungen für das Studium verbessern.
FREIE WÄHLER
Die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion macht sich für eine Wissenschaftspolitik stark, die auf eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Hochschulsystems zielt und eine Forschung fördert, die auf die Bedürfnisse der Menschen reagiert. Hierbei spielt sowohl technologieorientierte Forschung ebenso eine Rolle wie Forschung im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften, die sich z.B. mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf den Menschen und den gesellschaftlichen Lebensbereichen beschäftigt. Um den bayerischen Wissenschaftsstandort nachhaltig zu stärken ist es wichtig, die Exzellenzinitiative in eine langfristig angelegte Strategie zu überführen. Nur auf diese Weise kann der bayerische Hochschul- und Forschungsstandort nachhaltig gestärkt, die Wettbewerbsfähigkeit (auch international) erhöht und das Innovationspotential weiter ausgebaut werden. Zudem halten wir eine ausreichende Grundfinanzierung der Hochschulen weiterhin für unabdingbar. Die Anforderungen an die Hochschulen sind in den vergangenen Jahren sowohl quantitativ als qualitativ gestiegen. Nach Ansicht der FREIEN WÄHLER ist es deshalb notwendig, dass die Hochschulfinanzierung insgesamt so weiterentwickelt wird, sodass sie transparente, leistungs- und ergebnisorientierte Kriterien zur Sicherung der Qualität von Lehre und Forschung sowie zur Fördermittelvergabe beinhaltet und damit zu einem fairen Wettbewerb in der gesamten bayerischen Hochschullandschaft um die finanzielle Förderung beiträgt. Zudem müssen aber auch die Studierenden und deren Interessen eine stärkere Berücksichtigung in der Wissenschaftspolitik des Freistaates finden. Eine Stärkung ihrer Mitbestimmung ist uns daher ein besonderes Anliegen. Darüber hinaus muss sich eine zukunftsorientierte Wissenschaftspolitik durch eine angemessene und geschlechtergerechte Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, eine faire und adäquate Bezahlung des Lehrpersonals sowie des akademischen Mittelbaus, den forcierten Ausbau der Internationalität und Mobilität bayerischer Hochschulen auszeichnen.
GRÜNE
Keine eigene Antwort, sondern mit Frage 1 beantwortet.
FDP
Zur Steigerung der Leistungsfähigkeit und Attraktivität des Wissenschaftsstandorts Bayern wollen wir Freie Demokraten unsere bayerischen Hochschulen und Universitäten mit einer angemessenen Grundfinanzierung ausstatten. Zudem setzen wir uns für mehr Autonomie der universitären Institutionen ein, sodass die eigenverantwortlichen Steuerungsmöglichkeiten der Hochschulen vor Ort optimiert werden können. Außerdem ist uns die Stärkung der Hochschulen und Universitäten neben Forschung und Lehre in ihrer „Dritten Mission“ wichtig. Es soll ein gleichberechtigter Austausch zum gegenseitigen Erkenntnisgewinn zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ermöglicht werden, sodass eine lebendige Verknüpfung zwischen Hochschulen, Zivilgesellschaft und Unternehmen entsteht. Dadurch können Universitäten und Hochschulen zukunftsorientierte Arbeitsplätze schaffen.
DIE LINKE
Der Wissenschaftsstandort Bayern kann seine Leistungsfähigkeit und Attraktivität insbesondere dann steigern, wenn die Angehörigen der Wissenschaftseinrichtungen deutlich stärker als bisher an ihrer Entwicklung beteiligt werden. Demokratische Strukturen an Hochschulen und Forschungseinrichtungen müssen auch in Bayern Einzug halten. Ebenso wirken sich aus unserer Sicht kurzatmige befristete Beschäftigungsverhältnisse sowie die immer stärkere Konzentration auf sog. Exzellenzforschung anstelle einer Verbesserung von Betreuungsverhältnissen in der Lehre deutlich leistungsmindernd aus.
AfD
Die direkte Finanzierung der Universitäten, direkt in die Lehrstühle, nicht in die Bürokratie, gäbe den Wissenschaftlern die Freiheit, INNOVATIV und unabhängig zu forschen, und vermeidet eine zu starke Bindung durch Schreiben (und Begutachten) von Forschungsanträgen.
3. Wie beurteilen Sie die zukünftige Bedeutung von Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Bayern (und in Deutschland)?
CSU
Bislang noch keine Antwort.
SPD
Keine eigene Antwort, sondern mit Frage 1 beantwortet.
FREIE WÄHLER
Bildung, Forschung und Wissenschaft haben große Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit von Gesellschaft und Wirtschaft. Wachstum und Wohlstand in Bayern hängen von der Innovationsfähigkeit, der Erschließung neuer Forschungsfelder und der Ausbildung einer ausreichend großen Zahl an hochqualifizierten Fachkräften ab. Um den gesellschaftlichen Herausforderungen und der internationalen Wettbewerbssituation gewachsen zu sein, müssen Breitenausbildung mit Spitzenforschung und Qualifikation hervorragender wissenschaftlicher Nachwuchskräfte in geeigneter Weise miteinander vereinbart werden. Dies gelingt nach Ansicht der FREIEN WÄHLER nur, wenn die einzelnen Akteure im Wissenschaftssystem gestärkt werden und ihre Zusammenarbeit und Vernetzung weiterhin durch adäquate Kooperationsformen untereinander und mit der Gesellschaft weiter vorangetrieben wird. Vor diesem Hintergrund kommt den Universitäten, Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sowie außeruniversitären Forschungseinrichtungen unserer Ansicht nach gleichermaßen zentrale Bedeutung in der Forschungs- und Wissenschaftslandschaft Bayerns zu.
GRÜNE
Keine eigene Antwort, sondern mit Frage 1 beantwortet.
FDP
Die Bedeutung dieser Einrichtungen in Bayern und Deutschland ist unserer Ansicht nach von höchstprioritärer Natur. Die Hochschul- und Forschungseinrichtungen sollen innerhalb des großen Bildungskomplexes (von frühkindlicher Bildung, über Schule, Berufsausbildung, Studium bis hin zur Weiterbildung), gewissermaßen als Spitze einer Bildungspyramide, Motoren für eine zielorientierte, weit gefächerte gesellschaftliche Entwicklung und andererseits hochqualifizierte Orte der Reflexion und Rückbesinnung sein. Die Förderung dieser Institute ist unabdingbar, um Bayern im nationalen und internationalen Kontext zu stärken und noch attraktiver zu gestalten.
DIE LINKE
Eine “zukünftige Bedeutung” zu bewerten ist schlicht und einfach unmöglich. Insgesamt ist festzustellen, dass die bayerischen Universitäten und Hochschulen räumlich und personell weiterhin unterausgestattet sind, dass für die Angestellten im Verwaltungsbereich zum Großteil Zeitverträge abgeschlossen werden, die eine sinnvolle Lebensplanung und eine demokratische Mitbestimmung der Mitarbeiter*innen verhindern. Die in den letzten Jahrzehnten “outgesourcten” Arbeiter*innen und Angestellte (Reinigungskräfte, Laborkräfte etc.) müssen wieder in den tariflich bezahlten öffentlichen Dienst überführt werden, Student*innen muss der Weg zur drittelparitätischen Mitbestimmung ermöglicht werden und Professor*innen eine Beteiligungsmöglichkeit über eine Wahl zu den Hauptpersonalräten. Dann – und nur dann – wären die Hochschule wieder Orte des Lebens und Lernens; und nicht Orte der Zurichtung von Menschen zwecks privatwirtschaftlicher Verwendung.
AfD
Alle drei Bereiche der Forschung und wissenschaftlichen Ausbildung sind wichtige Standbeine des deutschen Erfolgsmodells. Sie sollen beibehalten werden, wobei die Aufgaben klar definiert bleiben sollen. Universitäten: Lehre und Forschung in wissenschaftlicher Tiefe, Fachhochschulen: praxisnahe Ausbildung durch Anbindung an die Wirtschaft, außeruniversitäre Forschungseinrichtung: Zentralisierung finanzintensiver Forschung.
Gestaltung nachhaltiger Karrierewege in der Wissenschaft
4. Halten Sie die Einführung von Tenure-Track-Professuren für ein wirksames Mittel, um nachhaltigere Personalstrategien in Universitäten zu etablieren?
CSU
Bislang noch keine Antwort.
SPD
Die BayernSPD setzt sich für mehr Tenure-Track-Professuren ein. Unsere Landtagsfraktion hat sich mit mehreren parlamentarischen Initiativen für eine stärkere Etablierung des Tenure Track an den bayerischen Universitäten auch über das Bundesprogramm hinaus eingesetzt. Im Vergleich zu universitären Karrieresystemen anderer Staaten sind die wissenschaftlichen Karrierewege in der deutschen Wissenschaft in hohem Maße unsicher, intransparent und wenig planbar. Diese Entwicklung kann sich im internationalen Wettbewerb um den besten Nachwuchs und in der Konkurrenz mit Arbeitgebern aus der Wirtschaft zunehmend als nachteilig erweisen.
FREIE WÄHLER
Mit 1.000 sogenannten Tenure-Track-Professuren, die vom Bund gefördert werden, wurde ein wichtiger Schritt gemacht, um berufliche Perspektiven für hochqualifiziertes Personal an den Hochschulen in Deutschland zu verbessern. An den bayerischen Universitäten wurde das Tenure Track-Modell seit Jahren mit positiven Erfahrungen erprobt. Es trägt wesentlich zur attraktiveren Gestaltung der wissenschaftlichen Karriere bei, indem es jungen motivierten Forschern mehr Planungssicherheit gibt. Gleichzeitig sind wir der Meinung, dass dieses Modell wichtige Impulse zur Weiterentwicklung der Personalstrukturen geben kann, für sich allein aber nicht ausreicht, um transparente und verlässliche Karriereperspektiven sicherzustellen. Zentral ist auch die Stärkung der Grundfinanzierung der Hochschulen. Nur so können die bayerischen Hochschulen in die Lage versetzt werden, nachhaltige Personalstrukturen zu etablieren und den Anteil der Nachwuchsstellen mit Tenure Track zu erhöhen.
GRÜNE
Gerade der wissenschaftliche Nachwuchs braucht endlich verlässlichere Perspektiven und echte Aufstiegschancen. Dafür sind die Tenure-Track-Professuren, mit denen sich Promovierte nach erfolgreicher Bewährungsphase für eine Lebenszeit-Professur qualifizieren können, ein adäquates Instrument. Die bundesweit beschlossenen 1.000 Tenure-Track-Professuren, von denen 148 auf Bayern mit einem Durchschnittsvolumen von 118.000 Euro entfallen, sind aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Zudem gefährdet die notwendige Langzeitfinanzierung dieser Professuren durch die Hochschulen wiederum den akademischen Mittelbau und es kann zu einer Kannibalisierung kommen. Darüber hinaus müssen die Professuren gut ausgestattet sein, um ihre wissenschaftliche Leistung entfalten zu können. Der Freistaat muss die Hochschulen hier deutlich mehr unterstützen. Außerdem ist es notwendig, auch für die Fachhochschulen ein angepasstes Tenure-Track-Programm zu schaffen.
FDP
Ja. Um dies auch optimal umsetzen zu können, schlagen wir Freie Demokraten vor, das Programm dahingehend zu erweitern, dass mehr Tenure-Track-Stellen verfügbar sind. Zudem setzen wir uns dafür ein, die Grundfinanzierung soweit auszugestalten, dass die für den grundständigen Studienbetrieb nötigen Stellen an den Hochschulen als unbefristete Planstellen verfügbar sind. Wir sehen Ausbaubedarf im Bereich der ereignisorientierten Personalbetreuung, -förderung, und -weiterentwicklung. Diese Kompetenzen sind am besten eigenverantwortlich an den einzelnen Hochschulen zu generieren und mit Wirksamkeit einzusetzen.
DIE LINKE
Tenure-Track-Professuren stellen für DIE LINKE Bayern ein Teil eines Konzepts für eine nachhaltigere Personalentwicklung dar. Professuren sind derzeit eine der wenigen Möglichkeiten für Wissenschaftler*innen dauerhaft im Wissenschaftssystem arbeiten zu können. Allerdings sind die langen Befristungsphasen auf dem Weg zur Professur gerade für Wissenschaftlerinnen eine hohe Hürde. Aus diesem Grund fordert DIE LINKE Bayern, dass junge Wissenschaftler*innen möglichst bald nach ihrer Promotion Klarheit über ihre Karriereperspektiven erhalten.
AfD
Die Universitäten müssen durch eine nachhaltige Berufungspolitik in der Lage sein, ihre Strukturpläne zu verwirklichen. Haben wir Vertrauen in die Berufungspolitik der Fakultäten und schaffen wir permanente Professuren auf W2-Ebene. Die Tenure-Track-Evaluierung ist ein aufwändiges Verfahren, das bei einer guten Berufung unnötig ist – und nebenbei praktisch nie negativ ausgeht.
5. Falls ja, planen Sie über das Bund-Länder-Programm hinausgehende oder das Programm ergänzende Initiativen zu ihrer Etablierung in Bayern? Falls nein, welche Maßnahmen halten Sie für effektiver?
CSU
Bislang noch keine Antwort.
SPD
Keine eigene Antwort, sondern mit Frage 4 beantwortet.
FREIE WÄHLER
Wir FREIE WÄHLER möchten uns sowohl für den Ausbau an Tenure-Track-Positionen als auch für eine Erhöhung der Grundfinanzierung der bayerischen Hochschulen einsetzen. Hierin sehen wir zentrale Voraussetzungen, um gute Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an den bayerischen Hochschulen zu halten.
GRÜNE
Keine eigene Antwort, sondern mit Frage 4 beantwortet.
FDP
Wir Freie Demokraten setzen uns dafür ein, den Hochschulpakt zu verstetigen und in Form eines Staatsvertrages zwischen Bund und Ländern zu fixieren.
DIE LINKE
Ergänzend zum Bund-Länder-Programm für den wissenschaftlichen Nachwuchs wollen wir unbefristete Stellen für Daueraufgaben in Forschung und Lehre an den Hochschulen etablieren. Zudem wollen wir das Professorinnen-Programms zu einem Programm für die Förderung von Frauen auf allen Karrierestufen erweitern.
AfD
Ermittlung des Bedarfs an Professoren und Schaffung der richtigen, ausreichenden Anzahl an W2- und W3-Professuren.
6. In der ersten Förderperiode des Bund-Länder-Programms für Tenure-Track-Professuren sind nur zwei bayerische Universitäten mit ihren Konzepten zur Förderung ausgewählt worden. Sehen Sie dafür eine Erklärung im bayerischen Hochschulsystem? Welche Unterstützungen für die Universitäten in der nächsten Auswahlrunde schlagen Sie vor?
CSU
Bislang noch keine Antwort.
SPD
Problematisch am Bund-Länder-Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist, dass nur die ersten sechs Jahre der wissenschaftlichen Qualifizierung finanziert werden und die Folgefinanzierung nicht gesichert ist. Für eine Dauerfinanzierung ist ein eigenes Länderprogramm erforderlich.Nur so können auch kleiner Universitäten eine Finanzierung von Tenure-Track-Stellen gewährleisten.
FREIE WÄHLER
Für die bayerischen Hochschulen zeigt sich, dass die Beteiligung an dem Förderprogramm noch deutlich ausgebaut werden könnte. Ein Ausbau solcher Positionen kann letztlich eine Möglichkeit bieten, gute Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Bayern zu halten. Letztlich ist die Entscheidung für eine Teilnahme an der Förderung des Bundes aber primär eine der jeweiligen Hochschule. Wir FREIE WÄHLER werden uns aber dafür einsetzen, dass interessierte Hochschulen bei der Einführung von Tenure-Track-Professuren ausreichend Unterstützung vonseiten der Politik erhalten und Hemmnisse möglichst abgebaut werden.
GRÜNE
Die bayerische Hochschulpolitik weist im Moment leider eine starke Konzentration der Gelder auf diejenigen Hochschulen auf, die auch schon in der Exzellenzinitiative gepunktet haben. Die Politik des Freistaats muss jedoch alle Landesuniversitäten und Hochschulen gleichermaßen in den Blick nehmen. Dazu braucht es insbesondere wie oben erwähnt eine nachhaltige Finanzierung von Programmen wie den Tenure-Track-Professoren. Nur so können wir die Beteiligung und auch den Erfolg bayerischer Hochschulen an solchen Programmen erhöhen, die ja lediglich eine Anschubfinanzierung darstellen.
FDP
Um mehr Hochschulen als bisher die Teilnahme am Tenure-Track-Programm zu ermöglichen, wirken wir Freie Demokraten dahingehend, das bestehende Programm zu erweitern und den Zugang dazu zu erleichtern. Als Voraussetzung gilt für uns auch in diesem Kontext, dass den Hochschulen eine ausreichende und langfristig gesicherte Grundfinanzierung zur Verfügung stehen muss, und dass damit im Rahmen von Eigenverantwortung und Planungskompetenz gewirtschaftet werden kann. Erst auf diese Weise wird eine dem Bedarf der Hochschule angemessene Personalentwicklung höchst effizient und eine Gestaltung von nachhaltigen Karrierewegen möglich.
DIE LINKE
Tenure-Track-Programme dienen an vielen Hochschulen dazu, junge Wissenschaftler*innen für die Zwecke der Professor*innen sozial und psychisch “auszubeuten”. Die LINKE.Bayern fordert zum einen die Promotionsmöglichkeit auch an Hochschulen für angewandte Wissenschaften und die Erleichterung des Zugangs zu Promotionen und Habilitationen für Student*innen. Abhängigkeitsverhältnisse sind durch ein geeignetes Über-Kreuz-Controlling so gut es geht zu vermeiden.
AfD
Das Ergebnis spiegelt wider, wie flexibel und mit welcher Einstellung die einzelnen Universitäten an dieses Fördermittel herangegangen sind. Es obliegt den Universitäten, das Angebot zu nutzen, oder nicht.
7. Welchen Stellenwert sollte die Habilitation in Zukunft im bayerischen Hochschulsystem haben?
CSU
Bislang noch keine Antwort.
SPD
Die Juniorprofessur war eine sozialdemokratische Initiative. Die Diversifizierung der Karrierewege zur Professur war und ist dabei eines unserer wesentlichen Anliegen. Die parallelen Varianten der auf der Habilitation fußenden Professur und der neuen Möglichkeiten der Juniorprofessur haben sich im Rückblick bewährt. Beide Wege ergänzen sich und tragen zu ausgewogenen Karriere- und Entwicklungsperspektiven für unseren Wissenschaftsstandort bei.
FREIE WÄHLER
Vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Fächerkulturen wird die Habilitation unserer Ansicht nach beispielsweise in den Geisteswissenschaften auch in Zukunft noch eine Rolle spielen. In Fachbereichen wie den Naturwissenschaften und der Medizin, in denen wissenschaftlichen Innovationen dagegen deutlich kürzeren Verfallszeiten unterliegen, werden sich alternative Modelle einer kumulativen Habilitation dagegen sicherlich schneller und stärker durchsetzen. Es handelt sich für uns FREIE WÄHLER um Wege, die sich ergänzen können und die zu vielfältigen Entwicklungsperspektiven in der wissenschaftlichen Laufbahn beitragen. Aus diesem Grund ist die Heterogenität nicht nur ein Ausdruck der unterschiedlichen Fächerkulturen, sondern zeigt auch, dass Bayern über eine ausdifferenzierte Wissenschaftslandschaft verfügt, deren Einrichtungen jeweils auf eigene Bedarfe angepasste Modelle zurückgreifen können. Aus unserer Sicht ist die Habilitation daher auch künftig erhaltenswert.
GRÜNE
Die zunehmende Heterogenität verschiedener Zugangswege und Qualifikationsmöglichkeiten zur Professur ist prinzipiell begrüßenswert. Diese Wege müssen aber zu einer größeren Verlässlichkeit der Karriereplanung für Nachwuchswissenschaftler*innen führen anstatt zu einer Verlängerung der Qualifikationsphase.
Wir begrüßen insbesondere auch die Schaffung neuer Karrierewege in der Wissenschaft neben und unterhalb einer Professur bzw. eines Lehrstuhls. Der Ausbau von Dauerstellen im wissenschaftlichen Mittelbau ist notwendig – einerseits um Karrierewege für diejenigen aus dem wissenschaftlichen Nachwuchs zu schaffen, deren Ziel nicht zwingend die Professur ist. Aber auch um weg von der gesetzwidrigen flächendeckenden Übernahme von Lehraufgaben durch prekäre Lehraufträge zu kommen. Wir fordern hier Dauerstellen für Daueraufgaben.
FDP
Wir sehen die Habilitation als im deutschen Wissenschaftssystem historisch verankert an. Die Wertschätzung der Habilitation als qualitative Auszeichnung soll bewahrt werden. Wir fordern dennoch die Akzeptanz autonomer Entscheidungen einzelner Hochschuleinrichtungen, wenn diese andere Qualifikations- und Berufungskriterien in ihre Auswahlverfahren miteinbeziehen wollen. Dabei soll die hochqualifizierte Zusammensetzung des Hochschul-Lehrkörpers gewahrt werden.
DIE LINKE
Die Habilitation ist eine von mehreren Wegen, seine Befähigung für die Berufung auf eine Professur nachzuweisen. Sie sollte als eine von mehreren Möglichkeiten weiter erhalten bleiben.
AfD
Die Habilitation ist nach wie vor ein Qualifizierungsschritt, der die Befähigung eines Wissenschaftlers dokumentiert. Die derzeitige Handhabe, dass sie oder eine äquivalente Leistung vorgewiesen werden muss, ist – auch angesichts Bewerbungen internationaler Kandidaten – richtig.
8. Inwieweit sollte es in Zukunft befristete Juniorprofessorinnen und -professoren (bzw. vergleichbare Positionen nach der Promotion) ohne Tenure-Track in Bayern geben?
CSU
Bislang noch keine Antwort.
SPD
Für uns stehen verlässliche Perspektiven und die Planbarkeit wissenschaftlicher Karrieren im Vordergrund. Einen besonderen Schwerpunkt haben wir dabei immer auch auf den Ausbau der Juniorprofessur gelegt. Für Hochschulen und Forschungseinrichtungen wollen wir Anreize schaffen, damit diese moderne Personalstruktur- und Personalentwicklungskonzepte entwickeln und umsetzen. Wir wollen den Missbrauch des Befristungsrechts im Wissenschaftssystem bekämpfen, ohne die in der Wissenschaft erforderliche Flexibilität zu gefährden. Vor diesem Hintergrund ist es eines unserer vordringlichen Ziele, den Anteil von Nachwuchsstellen mit Tenure Track auszuweiten. Tenure Track ist ein Weg zur Stärkung verlässlicherer Karriereperspektiven. Neben den Juniorprofessuren müssen auch Nachwuchsgruppenleiter/innen und Habilitierte mit Tenure Track ausgestattet werden.
FREIE WÄHLER
Tenure Track trägt zur besseren Planbarkeit der wissenschaftlichen Karriere bei. Er bietet dem wissenschaftlichen Nachwuchs verlässlichere Perspektiven und macht Wissenschaft und Forschung als Berufsfeld attraktiver. Insofern halten wir FREIE WÄHLER es für sinnvoll, wenn sich das Modell an den bayerischen Hochschulen breiter etabliert und somit auch einen Impuls geben kann, um die immer noch zu große Zahl an Befristungen abzubauen.
GRÜNE
Keine eigene Antwort, sondern mit Frage 7 beantwortet.
FDP
Im Rahmen der von uns geforderten Hochschulautonomie sehen wir die Thematik der Juniorprofessuren als durchaus gangbar an. Voraussetzung dafür ist für uns Freie Demokraten, dass eine Hochschule mit Weitsicht und hohem Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem wissenschaftlichen Nachwuchs Entscheidungen trifft.
DIE LINKE
DIE LINKE Bayern lehnt befristete Juniorprofessor*innen (bzw. vergleichbare Positionen nach der Promotion) ohne Tenure-Track ab. Stellen die Daueraufgaben in Forschung und Lehre erbringen, müssen unbefristet besetzt werden. Dies gilt unabhängig von der Karrierestufe oder Qualifikation der Wissenschaftler*innen.
AfD
Gar nicht. Juniorprofessuren sind „zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig“. Haben wir den Mut, ausgezeichnete junge Kandidaten auf W2-Professuren zu berufen! Eine strenge Befristung ist den Wissenschaftlern nicht zuzumuten (auch Sicherheit führt zu guter Forschung!) und führt bei guten Kandidaten zu sofortiger Wegbewerbung.
9. Mit Habilitation, Junior- und Qualifikationsprofessuren, Nachwuchsgruppenleitungen und weiteren Stellenkategorien gibt es eine wachsende Heterogenität wissenschaftlicher Karrierepfade, innerhalb Bayerns und auch zwischen den Bundesländern. Wie bewerten Sie diese Entwicklung?
CSU
Bislang noch keine Antwort.
SPD
Wir brauchen attraktivere Beschäftigungsbedingungen und Karriereperspektiven für das wissenschaftliche Personal, um die besten Köpfe aus dem In- und Ausland für unser Wissenschaftssystem zu gewinnen. Unser Ziel ist es deshalb, die Transparenz der Karrierewege im Wissenschaftssystem zu verbessern sowie moderne und strategisch ausgerichtete Personalmanagementkonzepte in den Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu etablieren.
In der Gestaltung und Umsetzung dieser Konzepte müssen die Einrichtungen frei sein, um auf spezifische Anforderungen und Besonderheiten eingehen zu können. In diesem Sinne kann die von Ihnen beschriebene wachsende Heterogenität wissenschaftlicher Karrierepfade eine Chance sein, wenn sie nicht zu Unübersichtlichkeit und mangelnder Anschlussfähigkeit führt.
FREIE WÄHLER
Die vielseitige Gestaltung von Karrierewegen in der Wissenschaft sehen wir einerseits als Herausforderung, andererseits aber auch als Chance. Die zunehmende Ausdifferenzierung und Vielgestaltigkeit der Wissenschaftslandschaft bringt natürlicherweise auch ein differenziertes System an wissenschaftlichen Qualifikationswegen mit sich. Aus unserer Sicht gilt es, diese Entwicklung vonseiten der Politik produktiv zu begleiten und, falls notwendig, korrigierend einzugreifen. Die Verbesserung risikobehafteter Karriereperspektiven von Jungwissenschaftlern auch durch die Ausweitung von Karrierepfaden wird von uns FREIEN WÄHLERN jedoch grundsätzlich positiv betrachtet.
GRÜNE
Keine eigene Antwort, sondern mit Frage 7 beantwortet.
FDP
Wir Freie Demokraten bewerten mit Blick auf die Unterschiedlichkeit der möglichen Karrierewege an den Hochschulen die entstandene Heterogenität im Sinne eines fortschrittlichen Wandels als positiv. An unterschiedlich ausgerichteten Hochschulen gibt es verschiedene Bedürfnisse, welche wiederum untereinander in einem Wettbewerb der Bewährung stehen können. Wir setzen uns deshalb dafür ein, die Attraktivität der verschiedenen Hochschulkarrieremöglichkeiten offen zu halten und so optimale Ausbildungskompetenzen zu schaffen und zu gewährleisten.
DIE LINKE
DIE LINKE Bayern sieht heterogene Karrierepfade grundsätzlich positiv. Wissenschaft ist vielseitig und komplex, dies muss sich ebenso in den Karrierewegen niederschlagen. Wichtig ist für uns, dass die Karrierepfade nicht in Sackgassen führen, aus denen die Betroffenen nicht wieder herauskommen. Daher müssen heterogene Karrierepfade auch durch Anpassungen bei Einstellungs- und Begutachtungsprozessen Berücksichtigung finden.
AfD
Jegliche Förderung von Nachwuchsforschern (MaxPlanck-/ Emmy Noether-Nachwuchsgruppen, ERC-Starting Grants etc.) ist zu befürworten. Wie der einzelne Karrierepfad verläuft, ist letztlich unerheblich. Für spätere Berufungen ist die erbrachte Leistung zu beurteilen.
10. In den vergangenen Jahren wird verstärkt ein Wandel von einer Lehrstuhl- hin zu einer Departmentstruktur an Universitäten diskutiert. Wie bewerten Sie die Departmentstruktur als mögliche Organisationsform für bayerische Universitäten?
CSU
Bislang noch keine Antwort.
SPD
Die Debatte über das bestehende Lehrstuhl-Prinzip halten wir für richtig. Die Situation der Beschäftigten an den Hochschulen mit einer Quote von über 90 Prozent an Befristungen und der prekären Beschäftigung von Lehrbeauftragten macht einen Strukturwandel notwendig. An den Hochschulen über ein System nachzudenken, das weniger hierarchisch ist und mehr Mitspracherechte und Personal an eine einzelne Professur bzw. einen einzelnen Lehrstuhl, widerspricht der Freiheit von Forschung und Lehre.
Die „Junge Akademie“ hat hier aktuell mit ihrem Vorschlag zur Departmentstruktur einen viel diskutieren Beitrag geleistet. Es gibt jedoch noch viele offene Fragen, die in der Debatte über neue Strukturen geklärt werden müssen. Etwa der Status der bisherigen Vertreter*innen des wissenschaftlichen Mittelbaus, hier wäre die Einführung des im angelsächsischen System üblichen Lecturers denkbar. Eine weitere noch ungeklärte Frage ist die Machbarkeit einer Umstrukturierung von kleinen Einheiten an den Hochschulen.
FREIE WÄHLER
Grundsätzlich stehen wir einer perspektivischen Weiterentwicklung der Personalstrukturen an den Hochschulen durchaus positiv gegenüber. Ein Wandel hin zur Departmentstruktur kann aus Sicht der FREIEN WÄHLER hier durchaus wünschenswerte Folgen mit sich bringen. So kann die Departmentstruktur hinsichtlich einer Stärkung der kooperativen Zusammenarbeit in Forschung und Lehre sowie einer gemeinsamen Nutzung von Infrastrukturen, Geräten und weiteren Ressourcen positiv wirken. Gleichzeitig kann sie eine Entlastung im Bereich der Wissenschaftsadministration und -organisation bringen, indem solche Aufgaben in größeren Organisationseinheiten durch Ressourcenteilung gebündelt werden könnten. Aus Sicht der FREIEN WÄHLER muss jedoch potenziellen negativen Konsequenzen einer Umwandlung in Departmentstrukturen vorgebeugt werden. So muss beispielsweise in jedem Fall gewährleistet werden, dass es zu keiner Einebnung von Fächerkulturen kommt. Darüber hinaus darf die Entwicklung nicht zu einer Aufgabe des Mittelbaus führen, Ziel muss vielmehr die Stärkung und Aufwertung des Mittelbaus durch den Ausbau von Stellen in der Professorenschaft sein. Hierdurch sollen für den bisherigen Mittelbau mehr nachhaltige Stellen geschaffen werden, entweder in Form von unbefristeten Stellen oder in Form von Tenure Track mit der klaren Perspektive auf Entfristung. Befristete Stellen, die auch künftig einzelnen Professoren zugeordnet sein können, sollten vor diesem Hintergrund reduziert und auf Qualifizierungsstellen beschränkt werden. Nur auf diese Weise kann der Wandel von Organisationsstrukturen an den Hochschulen auch dazu beitragen, den wissenschaftlichen Karriereweg planbarer und damit wieder attraktiver zu gestalten.
GRÜNE
Die Umstellung hin zu einer Departmentstruktur hat das „Potential, mehrere Schieflagen im heutigen Wissenschaftssystem zu überwinden“ konstatiert jüngst ein Debattenbeitrag der Jungen Akademie. Sie kann zu einer besseren Vernetzung und Zusammenarbeit der Wissenschaftler*innen führen und dem Nachwuchs einen besseren Zugang zu Aufstiegsmöglichkeiten bieten. Insbesondere kann auch der zunehmend heterogenen Struktur unter den Professor*innen besser Rechnung getragen werden. Ein solcher Strukturwandel muss aber von allen Beteiligten am wissenschaftlichen Prozess gewollt und nicht zuletzt gelebt werden und sollte nicht von der Politik aufoktroyiert werden.
FDP
Wir Freie Demokraten sehen die Departmentstruktur im Sinne eines bereits teilweise an einzelnen Fakultäten deutscher Hochschulen umgesetzten Reformvorschlags als Folge einer organisatorischen Problematik, welche beispielsweise durch eine zu hohe Anzahl an befristeten Stellen verursacht wird. Um hier Verbesserungen herbeizuführen, schlagen wir eine erhöhte und damit nachhaltige Grundfinanzierung der Hochschulen vor, sodass die Verfügbarkeit unbefristeter Planstellen gesteigert und damit auch die Karriereperspektiven verbessert werden. Zudem setzen wir uns auch im Rahmen der Diskussion um die Departmentstrukturen für einen größeren Handlungsspielraum direkt an den einzelnen Hochschulen ein. Eine autonome Hochschuleinrichtung kann innerhalb der dort verfügbaren Gremien, unter Einbeziehung aller Gruppen, praxis- oder projektbezogen diskutieren und entscheiden. Wir möchten es den Hochschulen selbst überlassen, inwieweit sie Reformüberlegungen dieser Art an ihren Häusern eine Chance geben wollen oder nicht.
DIE LINKE
DIE LINKE Bayern sieht in einer Departmentstruktur eine Chance für einer Leistungssteigerung sowie besseren Arbeitsbedingungen an den bayrischen Hochschulen. Der größte Teil der wissenschaftlichen Beschäftigten an den bayrischen Hochschulen darf nur unter Anleitung durch eine/-n Professor*in arbeiten. Aufgrund der geringen Anzahl an Professuren bleibt vielen Wissenschaftler*innen verwehrt, dauerhaft eigenständig und eigenverantwortlich wissenschaftlich zu arbeiten. Hierdurch gehen viel Kreativität und Motivation bei den Beschäftigten verloren.
AfD
Die Departmentstruktur, die eine Mitsprache des gesamten Professorenkollegiums durch eine kollegiale Leitung beinhaltet, hat sich als sehr stark und produktiv erwiesen. Lehrstühle als kleine Verwaltungseinheiten (Sekretariat, Bestellwesen, direkte Serviceeinrichtungen) sind dabei kein Widerspruch sondern funktionierende gewachsene Einheiten, die zu erhalten sind.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
11. Wie lässt sich aus Ihrer Sicht erreichen, familienfreundliche(re) Rahmenbedingungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu schaffen?
CSU
Bislang noch keine Antwort.
SPD
Trotz unterschiedlicher Maßnahmen ist die Familienförderung an den bayerischen Hochschulen unzureichend. Wir werden dafür sorgen, dass die bisherigen Rahmenbedingungen so verbessert werden, dass sich mehr Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ein Kind entscheiden können. Noch immer sind Beruf und Familie mit einer wissenschaftlichen Karriere nur schwer zu vereinbaren. Frauen sind hier besonders betroffen. Wissenschaftlerinnen haben im Vergleich zu Männern kürzere und häufigerTeilzeitarbeitsverträge und sie tragen die Hauptlast der Elternzeitregelungen. Mitzunehmendem zeitlichem Abstand zum Zeitpunkt der Promotion verringert sich der Anteil von Frauen in der PostDoc-Phase. Das führt dazu, dass der überwiegende Teil der PostDocs keine Kinder hat. Als das größte beruflicheHindernis für die Entscheidung für eigene Kinder wird von Betroffenen die unsicheren beruflichen Perspektiven und die mangelnde Familienfreundlichkeit deutscher Hochschulen genannt. Die SPD steht für mehr unbefristete Stellen im Wissenschaftsbereich und berechenbare Karriereperspektiven.
Neben der Unsicherheit des Arbeitsverhältnisses fehlt es auch an flexiblen Plätzen der Kinderbetreuung.Wir werden an allen Hochschulen für ein dringend notwendiges Angebot an Betreuungsplätzen mit flexiblen Betreuungszeiten schaffen.
FREIE WÄHLER
Grundlegende Voraussetzung zur Herstellung von Chancengerechtigkeit ist und bleibt die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Wissenschaftsbetrieb. Junge Menschen an den Hochschulen sind von ungesicherten, kurzzeitigen und teilzeitdominierten Arbeitsverhältnissen besonders stark betroffen. Neben langen Qualifizierungsphasen und der zeitlichen Parallelität von wissenschaftlicher Qualifikation und Familiengründungsphase sind es vor allem die besonderen Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft, die ein hohes Maß an Flexibilität und häufig auch Mobilität abverlangen und folglich viele junge qualifizierte Wissenschaftler mit Familienwunsch von einer Karriere an der Hochschule abhalten. Auch wir sind deshalb der Auffassung, dass es vielseitigerer Arbeits- und Studienmodelle bedarf, um jene Barriere zu beheben. Nicht zuletzt bedarf es aber auch einer deutlich besseren finanziellen Ausstattung der bayerischen Hochschulen, um die soziale Infrastruktur auszubauen, Betreuungsrelationen zu verbessern, kurzzeitig befristete Verträge in der Qualifizierungsphase zu verhindern und damit mehr Planungssicherheit auf dem Weg in eine wissenschaftliche Karriere zu geben. Denn die bayerischen Hochschulen sollten nicht nur als Orte exzellenter Wissenschaft und Forschung wirken, sondern haben gegenüber ihren Studierenden und Nachwuchskräften auch einen sozialen Auftrag. Unserer Ansicht nach wurden die sozialen Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren zu sehr vernachlässigt und müssen nun endlich wieder verstärkt in den Fokus rücken.
GRÜNE
Teil einer familienfreundlichen Rahmenstruktur im Berufsfeld Wissenschaft sind ganz vorrangig familienfreundliche Arbeitsbedingungen. Das heißt, wir müssen prekäre und kurzzeitbefristete Arbeitsverhältnisse abbauen, stattdessen verlässliche und planbare Anstellungen und Karrierewege schaffen. Das ist der wichtigste Schritt hin zu einer familienfreundlichen Wissenschaft.
Darüber hinaus gibt es weitere Maßnahmen, die wir ergreifen wollen und die einzelnen Hochschulen schon ergriffen haben. Maßnahmen im Rahmen des „Audit familienfreundliche Hochschule“ gehören hier dazu. Die Mittel für Familienservicestellen an den Hochschulen ebenso wie für den Ausbau von Kinderbetreuung sollten generell erhöht werden. Oft ist Care-Arbeit heute leider immer noch Frauensache. Wir wollen deswegen auch die Mitspracherechte und Budgets der Frauenbeauftragten an den Hochschulen stärken und den Frauenanteil in universitären Gremien erhöhen. Das auch – und hier geht es zum Kernanliegen zurück – weil die Gründung einer Familie oft gerade für Frauen zum Karrierenachteil wird, seltener für Männer.
FDP
Uns Freien Demokraten ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch im Rahmen der Wissenschaft wichtig. Als Voraussetzung für familienfreundlichere Rahmenbedingungen fordern wir den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen im Sinne der Bereitstellung mehr verfügbarer Plätze, sowie die Ausgestaltung von Familien- und Karriereberatungen unter Einbeziehung der Partnerinnen und Partner. Dort sollen Familienperspektiven aufgezeigt werden und die praktische Umsetzung dieser ermöglicht werden. Das harmonische Nebeneinander von Familie und Beruf soll unbedingt gewährleistet werden, weshalb wir uns für ein breiteres Angebot an flexiblen Arbeitszeiten einsetzen.
DIE LINKE
Familienfreundliche Rahmenbedingungen lassen sich an den Hochschulen nur erreichen, wenn Wissenschaftler*innen ihre Arbeit als Beruf und nicht mehr länger als Berufung begreifen. Diese Anspruchshaltung führt immer wieder dazu, dass Wissenschaftler*innen die Angehörige pflegen oder Kinder haben aus dem System gedrängt werden. Die Reduzierung des starken Wettbewerbs um wenige unbefristete Stellen in der Wissenschaft ist daher ebenso dringend notwendig wie die Anerkennung von Familienzeiten u.ä.
AfD
Kindergärten etc. in Universitätsnähe schaffen zeitliche Entlastung. Flexible Arbeitszeiten von Wissenschaftlern und Mitarbeitern bieten optimale Anpassungsmöglichkeiten an familiäre Anforderungen.
Studienbedingungen
12. Welche Maßnahmen schlagen Sie vor, um das zahlenmäßige Verhältnis von Studierenden zu Professorinnen und Professoren nachhaltig und deutlich zu verbessern?
CSU
Bislang noch keine Antwort.
SPD
Wir brauchen dringend mehrwissenschaftlichesPersonal an unseren Hochschulen, um die Qualität der Lehre zu verbessern. Es ist zeitlich nur schwer realisierbar, Forschungstätigkeit, Lehrverpflichtungen und individuelle Betreuung und Förderung von Studierenden unter einen Hut zu bringen. Hier kann nur zusätzliches Personal für Entlastung und damit Verbesserung sorgen.
FREIE WÄHLER
Eine Verbesserung der Betreuungssituation ist aus Sicht der FREIEN WÄHLER von besonderer Bedeutung. Insbesondere das Verhältnis von Studierenden und Professorinnen beziehungsweise Professoren muss deutlich verbessert werden, da es vor allem diese sind, die eigenständig lehren, studienbegleitende Prüfungen abnehmen, Maßstäbe für Leistungsbewertungen setzen, für kontinuierliche Lehrangebote und Beratungsleistungen sorgen und den wissenschaftlichen Nachwuchs ausbilden. Zudem sind wir der Ansicht, dass die Finanzierung von Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung in Studium und Lehre grundsätzlich nicht in Form befristeter Mittel erfolgen darf, da hier Kontinuität und Nachhaltigkeit eine besonders große Rolle spielen. Unser Ziel muss es sein, dass Studierenden an den bayerischen Hochschulen exzellente Studienbedingungen und damit vor allem exzellente Lehr- und Lernbedingungen zur Verfügung stehen, die Studienerfolge begünstigen und Studienabbrüche reduzieren. Als entscheidendes Moment hierfür betrachten wir die deutliche Erhöhung der Grundfinanzierung. Darüber hinaus gilt es unserer Ansicht, Personalstrukturen an den Hochschulen so weiterzuentwickeln, dass mit zur Verfügung stehenden Mitteln nicht überwiegend befristete Stellen geschaffen werden, sondern nachhaltige Beschäftigungsverhältnisse begünstigt werden. Vor diesem Hintergrund sehen wir auch den Wandel hin zur Departmentstrukturen als durchaus positive Entwicklung, den es vonseiten der Politik in den kommenden Jahren produktiv zu begleiten gilt.
GRÜNE
Durch die Ausdifferenzierung der Professor*innenschaft, durch neue Karrierewege im Mittelbau (insbesondere in der Lehre) und durch eine nachhaltige Finanzierung von Programmen wie beispielsweise Tenure-Track, kann eine nachhaltige Verbesserung des Betreuungsverhältnisses erreicht werden.
FDP
Um das zahlenmäßige Verhältnis von Studierenden zu Professorinnen und Professoren nachhaltig und deutlich zu verbessern, schlagen wir Freie Demokraten vor, die Anzahl der unbefristeten Professorenstellen verbunden mit der entsprechenden Anzahl an unbefristeten Mittelbaustellen deutlich zu erhöhen. Auf diese Weise kann die Betreuungsrelation an den Bedarf angepasst werden. Zudem fordern wir als formal notwendige Grundlage einer in jeder Hinsicht reaktions- und handlungsfähigen Hochschule die Erweiterung der eigenverantwortlichen Steuerungskompetenzen vor Ort.
DIE LINKE
Um die Betreuungsrelation zu verbessern, schlägt DIE LINKE Bayern vor die Grundfinanzierung der Hochschulen nachhaltig zu erhöhen. Aus den Berichten des Statistischen Bundesamtes wie auch der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz geht klar hervor, dass immer stärker auf Lehrbeauftragte zurückgegriffen wird, um die steigenden Studierendenzahlen zu bewältigen. Dies belegt aus unserer Sicht die weiter voranschreitende Unterfinanzierung der Hochschulen, die nur durch eine deutliche Aufstockung der Grundfinanzierung der Hochschulen bewältigt werden kann.
AfD
Die Anzahl der Studenten muss sich nach dem Bedarf an Akademikern richten. Eine umfassende Berufsberatung (inklusive Information über Angebot an Arbeitsplätzen und Berufschancen) von Jugendlichen ist der Schlüssel für jede Regulierung der Ausbildung. Das zusätzliche Anheben des Abiturniveaus auf frühere Standards wird zu vernünftigen Studentenzahlen führen und verhindern, dass Akademiker „am Markt vorbei produziert“ werden.
Finanzierung der Universitäten
13. Wie kann aus Ihrer Sicht das Problem der Unterfinanzierung bayerischer Universitäten gelöst werden?
CSU
Bislang noch keine Antwort.
SPD
siehe Antwort auf Frage 1
FREIE WÄHLER
Für uns FREIE WÄHLER steht fest, dass die bayerischen Hochschulen zur nachhaltigen Sicherstellung der Qualität von Lehre und Forschung eine bedarfsgerechte sowie national und international konkurrenzfähige Personal- und Sachausstattung benötigen. Wir werden uns daher für eine deutliche Erhöhung der Hochschulfinanzierung einsetzen, sehen aber gleichzeitig den Bedarf, staatliche Mittel und deren Verteilung an die bayerischen Hochschulen noch stärker an Qualitätsziele zu koppeln. Denn zusätzliche Mittel sind unserer Ansicht nur dann gerechtfertigt, wenn die Hochschulen gleichzeitig sicherstellen, dass ihre Anstrengungen zur Qualitätssicherung und -verbesserung erfolgreich sind. Obwohl der Erhalt der föderalen Struktur der Bundesrepublik Deutschland aus unserer Sicht keinesfalls in Frage gestellt werden darf, sehen wir für eine substanzielle Verbesserung der Lehr- und Studiensituation nicht nur die Länder in der Verantwortung, für die dies allein kaum zu leisten ist. Vielmehr sollte die Herausforderung einer deutlich verbesserten Finanzierung der Hochschulen, insbesondere auch angesichts der nationalen Mobilität vieler Studierenden, in gesamtstaatlicher Verantwortung gelöst werden.
GRÜNE
Für uns muss eine auskömmliche Grundfinanzierung vor dem Konkurrenzkampf um Drittmittel stehen. Wir fordern daher den deutlichen Ausbau der Grundfinanzierung der Hochschulen und haben das in den vergangenen Haushaltsverhandlungen immer wieder mit Hochdruck gefordert.
Die aktuellen Vorstöße, das Kooperationsverbot des Bundes mit den Ländern im Hochschulbereich weiter zu lockern, begrüßen wir.
Dazu kommt der Sanierungsstau der bayerischen Hochschulen. Wir fordern einen Masterplan der den Sanierungsstau, der sich inzwischen auf etwa 5 Milliarden Euro allein bei den so genannten „großen Baumaßnahmen“ beläuft, in den kommenden Jahren sukzessive abbaut.
FDP
Zur Lösung des Problems der Unterfinanzierung bayerischer Universitäten schlagen wir Freie Demokraten vor, zunächst die Einsicht zu schaffen, dass die Bildung in der Gesellschaft höchste Priorität besitzen muss. Um optimale Bildungsangebote schaffen zu können, muss die staatliche Hochschulfinanzierung ausgebaut werden. Zu diesem Zweck setzen wir uns weiterhin für eine Erhöhung der Grundfinanzierung bayerischer Universitäten und im Rahmen dessen für die Erweiterung der Hochschulautonomie ein. Genauer soll dies mithilfe eines transparenten Hochschulentwicklungsprogramms mit Erhöhung des Landesanteils am Hochschulpakt und einer vom Bund dauerhaft verstetigten Finanzierung aus diesem Programm verwirklicht werden. Infolgedessen kann eine Minimierung der Anzahl der befristeten Stellen erfolgen und so die Betreuungsrelation verbessert werden.
DIE LINKE
Die Unterfinanzierung der bayrischen Hochschulen kann nur durch eine stärkere Kooperation zwischen Land und Bund erfolgen. Dies betrifft zum ersten die akute Unterfinanzierung der Hochschulen, sowohl beim Personal als auch beim Hochschulbau. Kurzfristig sind nur beide zusammen in der Lage, die hierfür notwendigen Summen aufzubringen. Zum anderen ist eine andere Steuerpolitik, mit einer stärkeren Belastung von großen Einkommen und Vermögen, eine Voraussetzung für eine nachhaltige Ausfinanzierung der Hochschulen. Auch dies kann nur über eine Kooperation von Bund und Land beschlossen werden.
AfD
Anheben des staatlichen Forschungsetats.
14. Wie stehen Sie zu den deutlichen Finanzierungsunterschieden zwischen Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen?
CSU
Bislang noch keine Antwort.
SPD
Die Vielfalt der Forschungslandschaft in Deutschland ist ein wichtiger Standortvorteil. Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften, forschende Unternehmen und die außeruniversitären Forschungseinrichtungen leisten hervorragende Arbeit.
Wir werden deshalb die Grundfinanzierung der Hochschulen stärken und gleichzeitig der außeruniversitären Forschung eine verlässliche Perspektive geben.
Wir setzen uns dafür ein, dass für den Hochschulpakt, ähnlich dem Pakt für Forschung und Innovation, eine Steigerungsrate mit einem jährlich festgelegten prozentualen Aufwuchs vereinbart wird. Es ist nicht nachvollziehbar, warum dies für die außeruniversitäre Forschung gelten soll, nicht jedoch für die Hochschulen. Anstelle von temporärer Akzentsetzung über befristete Pakte bedarf es jetzt der Etablierung langfristiger Strategien der Hochschulentwicklung.
FREIE WÄHLER
Die Hochschulen sind von ganz zentraler Bedeutung, wenn es um die Sicherstellung von auftragsfreier und drittmittelunabhängiger Forschung, aber vor allem auch Lehre geht. Vor diesem Hintergrund ist es nach Ansicht der FREIEN WÄHLER auch kritisch zu betrachten, dass sich der Mittelaufwuchs, der in den vergangenen Jahren zu verzeichnen war, und damit die Finanzierungssituation zugunsten der Forschungsmittel und zulasten der Mittel für Lehre und Studium verändert haben. Insbesondere ist festzustellen, dass außeruniversitäre Forschungseinrichtungen einen deutlich höheren Grundfinanzierungsanteil haben als Hochschulen und hier die Verabredungen im Rahmen des Paktes für Forschung und Innovation deutlich günstigere Rahmenbedingungen schaffen, während sich Hochschulen anteilig in einem zunehmenden Maße aus Dritt- und anderen temporären Mitteln finanzieren. In der Folge haben Letztere auch eine erheblich größere Planungsunsicherheit und müssen zugleich einen zunehmenden Aufwand für die Drittmittelakquise betreiben. Unserer Ansicht nach muss dieser Entwicklung durch eine Erhöhung der Grundfinanzierung für die Hochschulen entgegengewirkt werden.
GRÜNE
Wir möchten die staatliche Grundfinanzierung sowohl für die Hochschulen als auch die außeruniversitären Forschungseinrichtungen deutlich anheben, vor allem um prekäre Arbeitsverhältnisse zu beseitigen, die auch in Forschungseinrichtungen ein Problem darstellen.
FDP
Wir Freie Demokraten setzen uns dafür ein, die Benachteiligung der Forschungsfinanzierung an Universitäten abzubauen.
DIE LINKE
Für die LINKE Bayern sind Forschung und Lehre zwei Seiten einer Medaille. Die Hochschulen müssen daher auch in der Forschung über eine ausreichende Grundfinanzierung verfügen. Der starke Wettbewerb um Drittmittel setzt hier viele Fehlanreize. Wir sehen aber weniger die Konkurrenz zwischen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen ein zentrales Problem, sondern in der massiven Unterfinanzierung der Hochschulen.
AfD
Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen müssen die Forschung betreiben, die an Universitäten wegen zu hoher Kosten und kleinteiliger Struktur an Universitäten (Lehrstühle) nicht sinnvoll sind. An außeruniversitären Forschungseinrichtungen kann diese Forschung zentral (also nicht verstreut auf verschiedene Einrichtungen) erfolgen.
15. Ist eine Erhöhung der Absolventenzahlen bei auf dem Arbeitsmarkt sehr nachgefragten Abschlüssen, wie beispielsweise Humanmedizin, aus Ihrer Sicht sinnvoll und finanzierbar?
CSU
Bislang noch keine Antwort.
SPD
Die Hochschulen müssen für mehr Studierende geöffnet werden. Gleichzeitig muss die hohe Qualität des Studiums sichergestellt werden. Die ausreichende Finanzierung der Hochschulen ist eine Frage der Prioritätensetzung. Zur Sicherung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Bayern steht einbedarfsgerechter Ausbau der Hochschulen außer Frage.
FREIE WÄHLER
Unserer Ansicht nach ist eine Erhöhung der Absolventenzahlen für sehr nachgefragte Abschlüsse notwendig. Dies gilt aus unserer Sicht umso mehr in Studiengängen wie Humanmedizin, in denen bereits ein erheblicher Nachwuchsmangel zu verzeichnen ist. Um die zusätzlichen Studienplatzkapazitäten finanzieren zu können, braucht es klare und langfristige Finanzierungsvereinbarungen von Bund und Ländern.
GRÜNE
Ja. Die künstliche Verknappung durch Kapazitätsgrenzen in diesen Studienzweigen gepaart mit einem tatsächlichen Mangel – gerade im medizinischen Bereich auf dem Land – ist absurd. Wir möchten Kapazitäten erhöhen und vor allem auch alternative Kriterien neben der Abiturnote beim Zugang zu zulassungsbeschränkten Studiengängen stärker gewichten – wie übrigens auch der Bayerische Landtag auf eine grüne Initiative hin einstimmig beschlossen hat. Gelder dafür sind vorhanden im Freistaat, es ist nur eine Frage der Prioritätensetzung.
FDP
Ja. Wo eine deutliche und begründete Nachfrage besteht, soll eine Erhöhung der Absolventenzahlen angestrebt werden. Zugleich wollen wir als Freie Demokraten jedoch sicherstellen, dass die Qualität der Abschlüsse dabei gewahrt bleibt und weiterhin einem hohen Standard entspricht.
DIE LINKE
Die Studienplatzkapazitäten an den Hochschulen sollten sich in erster Linie an der Bedarf der Studierenden orientieren. Die Ausbildungs- und Berufsfreiheit ist als wichtiges Gut verfassungsrechtlich geschützt. Die Nachfrage am Arbeitsmarkt darf nach diesem nur ein weiteres Kriterium für die Studienplatzkapazitäten sein.
AfD
Die Universitäten haben die Ausbildung entsprechend dem Bedarf des Arbeitsmarktes sicherzustellen. Die Frage der Finanzierung darf sich ein Land wie Deutschland nicht stellen.
Forschungsförderung
16. Sollte es weiterhin Programme zur Förderung von Exzellenzuniversitäten geben? Falls ja, sehen Sie Änderungsbedarf im Vergleich zu der bisherigen Ausgestaltung?
CSU
Bislang noch keine Antwort.
SPD
Die Exzellenzinitiative ist ein sozialdemokratisches Erfolgsprojekt. Sie hat einen enormen strategischen Entwicklungsprozess in unserem Hochschul- und Forschungssystem ausgelöst. Bei der Weiterentwicklung er Exzellenzinitiative hat sich die SPD im Sinne eines fairen und offenen Wettbewerbes für die Stärkung von Exzellenz in der Spitze wie in der Breite stark gemacht. Mit dem Programm „Innovative Hochschule“ wird dabei auf unsere Initiative hin eine weitere Mission der Hochschulen stärker als bisher gefördert.
Unsere Leistungsfähigkeit in Wissenschaft und Forschung können wir dauerhaft jedoch nur erhalten, wenn Bund und Länder die Bildungs- und Forschungsfinanzierung im Ganzen weiter stärken. Denn exzellente Forschung gelingt nur, wenn die vielfältigen Rahmenbedingungen für sie stimmen. Nur wer Studierende gut ausbildet, wer attraktive Arbeitsbedingungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schafft und Forschungsinfrastrukturen auf dem neuesten Stand hält, wird in der Forschung international erfolgreich und exzellent sein.
Noch immer profitieren in Bayern nur wenige Hochschulen von der Exzellenzinitiative. Die Chancen von kleineren Universitäten müssen verbessert werden. Auch ist der Anteil von Geisteswissenschaften an den Gewinnern der Exzellenzinitiative immer noch minimal. Auch hier braucht es eine Gegensteuerung.
FREIE WÄHLER
Die Förderung von Exzellenzuniversitäten stellt ohne Zweifel ein erfolgreiches Instrument zur nachhaltigen Stärkung des bayerischen Wissenschaftsstandorts und der Spitzenforschung dar. Dies gilt aus Sicht der FREIEN WÄHLER aber nur dann, wenn es gelingt, die Exzellenzprogramme in eine langfristig angelegte Strategie zu überführen. Gleichzeitig steht für uns jedoch auch fest, dass das vordringliche und akute Problem vieler bayerischer Hochschulen nicht deren Forschungsleistung, sondern ihre kontinuierliche Unterfinanzierung ist. Diese kann aus unserer Sicht aber nicht mit Programmen zur Förderung von Exzellenzuniversitäten, sondern nur durch eine ausreichende Grundfinanzierung aller Hochschulen behoben werden. Staatliche Mittel in der Spitze zu konzentrieren, reicht nicht aus. Was es hierfür braucht, ist eine Erhöhung der Grundfinanzierung, die auf die Breite und damit auch auf die kleinen Universitäten, Fachhochschulen und auf den Bereich von Studium und Lehre wirkt.
GRÜNE
Die aktuelle Ausgestaltung der Exzellenzinitiative ist ein klassischer politischer Kompromiss und bietet daher weder Anlass für großen Jubel noch für Verdammung. Gut ist, dass es auch künftig ein Förderprogramm für Spitzenforschung an Universitäten gibt; und gut ist auch, dass es jetzt auch eine Überbrückungsfinanzierung gibt. Es ist der richtige Weg, in Cluster statt nur in Spitzenstandorte zu investieren und eine variable Förderhöhe zu haben. Die Voraussetzung für eine Exzellenzuniversität, erst einmal zwei Cluster vorweisen zu müssen, ist aber eine hohe Hürde für viele kleinere, mittlere und aufholende Universitätsstandorte. Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit bei der Mittelvergabe ist wichtig, eine Ewigkeitsklausel für die Förderung darf es jedoch nicht geben. Die Wissenschaftspakte entfalten nur dann ihre volle Wirkung, wenn endlich die mangelnde Grundfinanzierung aller Hochschulen gesteigert wird, um mehr Chancen, mehr Personal und bessere Wissenschaft für alle zu erreichen.
FDP
Ja. Wir Freie Demokraten sehen die Exzellenzinitiative als ein probates Mittel, exzellente Qualität an Hochschulen zu fördern. Wir schlagen dabei zusätzlich eine Mittelerhöhung vor, um neben der Forschung auch die Lehre in diese Exzellenzinitiative einbeziehen zu können. Um die Chancengleichheit zwischen Hochschulen zu erhöhen, setzen wir uns für eine Schaffung klarer Kriterien und durchgehende Transparenz im Auswahlverfahren ein.
DIE LINKE
Nein, DIE LINKE Bayern lehnt eine Hierarchisierung im Hochschulsystem entschieden ab. Die Leistungsfähigkeit eines Wissenschaftssystems ist immer durch eine breite Basis bestimmt. Eine reine Spitzenförderung, die wie derzeit die Ressourcen zur bedarfsgerechten Ausfinanzierung einer breiten Basis aufzehrt, lehnen wir daher grundsätzlich ab.
AfD
Nein. Die Exzellenzinitiative/-strategie schafft eine zu starke Ungleichheit der Universitäten in Richtung US-amerikanischer Verhältnisse. Es war immer eine Stärke des deutschen Systems, dass alle Universitäten auf sehr hohem Niveau geforscht und gelehrt haben. Die Verwendung der durch die Exzellenzinitiative/-strategie zusätzlich verfügbaren Mittel ist in vielen Fällen fragwürdig und bürokratielastig.